Betreuung einer Jugendlichen - was mache ich da eigentlich?

Hallo ihr Süßen,

wisst ihr, ich freue mich wirklich sehr, dass ihr euch so für mich interessiert und auch Fragen stellt und ja, einfach Interesse zeigt.
Deswegen ein riefen fettes DANKESCHÖN an euch :-*

Wie im letzten Post schon angerissen betreue ich für die nächsten sechs wochen ein 15-jähriges Mädchen.
Eigentlich war es der Plan, dass ich nach meiner Therapie wieder beginne zu arbeiten,
bzw überhaupt mal beginne in meinem Beruf (Erzieherin^^) zu arbeiten.
Bis März dieses Jahres habe ich ja noch beim Radio gearbeitet.
Okay, das nur noch mal als Erklärung.

Als ich in der Tagesklinik war, bekam ich irgendwann die Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, auf die Tocher der besten Freundin meiner Mutter "aufzupassen".
Ihre Mutter ist für sechs Wochen im Krankenhaus.
Für die Jugendliche hätte es die Option gegeben zu ihrem Vater zu gehen, der sie für die Zeit in einer anderen Schule hätte anmelden müssen. 
Das ist voll umständlich und so kam ich ins Spiel und meinte ich würde die Aufgaben ihrer Mutter übernehmen, sprich: Haushalt, kochen, einkaufen, sie zu Terminen fahren, Schulaufgaben usw. 
Das bedeutet natürlich auch, dass ich direkt mit in der Wohnung wohne.
Rein theoretisch bin ich über das Jugendamt angestellt, weil ich ja auch Erzieherin bin, dadurch verdiene ich dann ein bisschen mehr, als jemand der das einfach nur so machen würde.
Ich schreibe "theoretisch", weil ich praktisch noch keinen Cent gesehen habe, was aber an den ewig langen Bearbeitungszeiten der Ämter liegt.
Montag werde ich mal anrufen, wenn ich bis dahin keinen Bescheid bekommen habe. 

Ihr habt mich gefragt wie die Jugendliche so drauf ist:
Sie ist wirklich lieb, macht keinen Stress, wir können uns super unterhalten.
Sie ist halt ein 15-jähriger Teenie und steht auf eine Boyband.
Davon erzählt sie mir ungefähr 80% des Tages, aber naja, so ist das eben, auch wenn ich nie so war ;).
Ich finde es schön, dass sie im Haushalt mithilft und Dinge erledigt wenn ich sie um etwas bitte.
Auf der anderen Seite ist sie leider sehr übergewichtig, was schwierig für mich auszuhalten ist.
Natürlich versuche ich gesund zu kochen, viel Obst und Gemüse daheim zu haben, aber wenn sie in der Nacht in die Küche geht oder sich selbst Chips kauft, dann kann ich da wenig machen.
Außerdem hatten wir gestern ein langes Gespräch über ihr Essverhalten und das Gewicht und eins ist deutlich geworden: Es ist ihr egal, sie möchte so bleiben, möchte NICHTS ändern, sie sieht keinen Sinn darin, Sprüche von anderen sind ihr auch egal usw.
Ich kann da leider nichts ausrichten. 
Das Problem ist auch, dass ich einige Süßigkeiten essen muss, um auf meine Kalorien zu kommen.
Ich versuche die immer heimlich zu essen, damit sie das nicht sieht. 
Irgendwie ist das blöd, aber wenn ich ihr immer einen vor esse, komme ich mir a) verfressen vor und b) könnte es sie triggern und sie würde mit essen.
Ein weiteres Problem beim heimlichen Essen ist aber, dass ich mich an frühere Essstörungsphasen erinner, wo ich NUR noch heimlich gegessen habe, wo ich mich in die Küche geschlichen, mir was unter den Pulli gesteckt habe, in mein Zimmer gehechtet bin und dort gierig alles verschlungen habe.

Ja, diese Sorge wollte ich einfach mal los werden.
Ansonsten achte ich sehr auf regelmäßige Mahlzeiten, ich möchte, dass alle Mahlzeiten in der Küche eingenommen werden und das klappt bisher auch.
Dieses Wochenende bleiben wir gemeinsam hier, morgen trifft sie sich mit Freunden und ich weiß nicht was ich machen soll, weil ich niemanden kenne und ansonsten bin ich froh, dass die erste Woche so gut verlaufen ist.

So, das müssten soweit alle Antworten gewesen sein, fragt gerne wenn euch noch was interessiert :)
Und bitte sagt mir mal, ob ihr von meiner Geschichte mehr lesen wollt, oder ob das so reicht, oder sie weg soll...

Passt auf euch auf

Lauri <3