Marionettentheater

Wir sind Marionetten an den Fäden des Lebens, 
lassen uns lenken von den Idealen der Gesellschaft. 
Wir bewegen uns nach Willen. 
Nach eigenem Willen? 
Eine Stimme sagt: "Beweg deinen Arm.", und ob du es willst oder nicht, wird er nach oben gezogen. 
Widerstand ist zwecklos. 
Wir tanzen auf Bühnen, riechen einmal den Ruhm, erfüllen uns Wünsche, sind scheinbar unbeschwert. 
Unsere Köpfe werden gehalten vom Faden des Lebens, wir balancieren auf dem Drahtseil der Gefühle. 
Ein Lachen, Jubeln, tosender Applaus. 
Unser Körper gerät ins Wanken, das Seilkonstrukt ins Schwanken, Stille zieht durch die Reihen. 
Wir spielen mit der Zeit in der Wirklichkeit. 
Ein Tag nach dem anderen geht vorüber, ist vorbei. 
Wir denken es sei nur ein Tag, doch es IST ein Tag. 
Vorbei! Vorüber! Nie wieder dieser Tag. 
Wir denken, wir müssten, wir würden, wir sollten. 
Doch wir tun nicht und wenn wir handeln vergessen wir das Lächeln, vergessen uns. 
Wir versuchen zu schwimmen, mal mit dem Strom, mal dagegen, immer in Bewegung, 
sind rastlos, haltlos, ruhelos. 
Wir wissen nicht wer wir sind und wo wir hingehören. 
Wir lassen uns bewegen an den Fäden unseres Lebens. 

Lauri <3