Und wieder, meine Lieben, ist eine Woche vergangen.
Für mich eine besondere.
Wie ihr mitbekommen habt, stehe ich aktuell im Anerkennungsjahr. Ich habe Soziale Arbeit studiert und nun absolviere ich dieses Jahr um meine staatliche Anerkennung zu erhalten.
Ab dem 01.09. habe ich in einer Tagesgruppe gearbeitet und es war furchtbar.
Die Arbeit lag mir gar nicht.
So war der ganze Spuk zum 02.10. auch schon wieder vorbei. Da ich eine Kündigungsfrist von zwei Wochen einhalten musste, habe ich noch eine Woche "Urlaub gehabt" und habe am 14.10. eine neue Stelle angetreten.
Diesmal: Familienhilfe/ ambulant betreutes Wohnen/ begleiteter Umgang.
Diese Aufgabe macht mir viiiieeel viel mehr Freude. Ich arbeite mit Jugendlichen und Erwachsenen zusammen und teile mir meine Zeit selbstständig ein. Das ist sowohl positiv als auch negativ.
Sicherlich ist dies nicht mein Traumjob (ich möchte später in einer Tagesklinik arbeiten), aber für ein Jahr kann ich es besser aushalten als die Arbeit in der Tagesgruppe.
Zumindest kam ich die erste Woche schon mal nicht weinend nach Hause, sondern gut gelaunt und so motiviert, wie es im Rahmen einer Depression möglich ist.
Dennoch birgt dieser Job Risiken. Ich arbeite mit Menschen, die fast alle psychische Erkrankungen, schlimme Dinge erlebt haben und kaum im Stande sind einer geregelten Tätigkeit nachzugehen.
Meine Chefin weiß nicht, dass ich mehrere psychische/ psychiatrische Diagnosen habe. Das ist einerseits gut so, andererseits setzt es mich unter Druck, dass ich mir einen schlechten Tag nicht anmerken lassen darf.
Für mich sind die meisten Tage sowieso schon ein Kampf mit mir und gegen mich. Doch jetzt muss ich noch mehr kämpfen, um meine Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit zu unterdrücken.
Ich habe das Gefühl einen doppelten Kampf zu führen.
Ja und dann, dann sitze ich da Menschen gegenüber, die ebenfalls an Depressionen/ Essstörungen/ Angststörungen etc. leiden und soll ihnen helfen eine Alltagsstruktur zu finden, die mir selbst daheim fast komplett fehlt.
Ich gehe arbeiten - zum Glück!
Das wars dann aber auch.
Fenster putzen? Hab ich letztes Jahr zuletzt getan (vor 1 1/2 Jahren!).
Aufräumen? Hauptsache mein Zimmer ist einigermaßen ordentlich.
Wie das Nebenzimmer aussieht, davon wollen wir nicht sprechen.
Essen/ Ernährung? Es ist chaotisch.
All' das ist wahnsinnig anstrengend und am liebsten würde ich die Stunden reduzieren.
Dann müsste ich aber 1,5 Jahre dort arbeiten und das will ich eigentlich auch nicht.
Ich hoffe, dass ich durchhalte. Ihr lest von mir.
Lauri <3
Hey, darf ich mal fragen wo/wie du studiert hast? Hab auch S.A. studiert an einer Hochschule in BW und ich hab kein Anerkennungsjahr gebraucht.
AntwortenLöschenFreut mich total, dass dir die neue Arbeit deutlich besser gefällt. Könnte ich mir für mich auch gut vorstellen, ich arbeite ja gerade als Schulbegleitung und will dort auch nicht ewig bleiben.
Ich hatte auch einige Zeit echt Probleme mit dem Haushalt und Ordnung halten und dann hab ich zwei Tipps gesehen, die mir echt geholfen haben:
1. Immer was von einem Raum mitnehmen und in dem anderen Raum direkt aufräumen. Z.B. einen Teller vom Wohnzimmer mit in die Küche nehmen und in den Geschirrspüler/Spüle räumen. Also niemals mit leeren Händen aus dem Raum.
2. Jeden Tag 10-15 Minuten aufräumen. Das geht schnell, man schafft trotzdem bisschen was und da das nur so kurz ist, rafft man sich eher auf als wenn man den ganzen Berg auf einmal machen muss.
Alles Liebe dir ♡
Schön, dass du eine neue Tätigkeit gefunden hast und sie dir Spaß macht! :) Vielleicht ist sie noch nicht ideal, aber es ist ein Anfang! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kolleg*innen und Vorgesetzte gerade besonders verständnisvoll sind, wenn sie mit psychischen Erkrankungen arbeiten. Und vielleicht überlegst du dir nochmal, ob du nicht doch die Stunden reduzierst. Bzw. warum du nicht anderthalb Jahre brauchen möchtest. Damit du danach schnell etwas machen kannst, das dich mehr erfüllt? Oder weil du nicht länger brauchen willst als andere/es "üblich ist"?
AntwortenLöschenVielleicht hilft es dir ja auch selbst, anderen bei ihrer Alltagsstruktur zu helfen. Ich kann immer supergut anderen Leuten Ratschläge geben, obwohl ich sie bei mir selbst oft nicht anwende... Ich versuche dann, meine Situation aus den Augen einer Freundin zu sehen und mich so zu behandeln. Das hilft.
Ich freue mich echt, dass du so schnell eine neue Stelle gefunden hast!
Alles Liebe <3
Liebes, ich bin so froh, dass du wechseln konntest! Und ich hoffe, dass die nächste Zeit echt gut für dich wird. Denk immer dran: Je länger du dabei bist, desto leichter wird es. :) Irgendwann kennst du die Leute, kennst deine Arbeit und mit etwas Glück macht es einfach Spaß. Ich denk an dich, hörst du? Halt uns auf dem Laufenden. Ich hab mich länger nicht gemeldet, habe aber immer mal wieder an dich gedacht.
AntwortenLöschenFinchen. <3