Sonntag, 3. Januar 2016

Spieluhr des Lebens

Leise, ganz leise und doch deutlich hörbar durchfluten ein paar Klänge den Raum, den vorher die undurchdringliche Stille zu erfüllen schien.
Langsam, ganz langsam dringen die Töne in das Innerste meiner Ohren und lösen in mir einen Sturm unbändiger Gefühle aus.
Mit einem Mal fällt die Spieluhr zu Boden.
Ein schiefer Ton und noch einer, blechern klingen sie, hoch und tief.
Dann verstummen sie, für immer.
Dunkelheit befindet sich im Raum und legt sich über mich.
Leicht und doch schwerer, dichter und dunkler denn je.
Mein Atem bleibt weg, die Stille erdrückt mich.
Voller Beklemmung sinke ich zu Boden und höre gehässige Klänge der Spieluhr, die allmählich, nacheinander, schreiend in der Luft zerbersten.
Das Echo.
Unaufhaltsam machen sie sich in meinem Kopf breit.
Ein Kampf scheint aussichtslos.
Ich werde auf den Boden gedrückt, wage es nicht Luft zu holen.
Diese Töne tragen auf einmal Erinnerungen in sich.
Ein geltend stechender Schmerz durchflutet meinen Körper und zwingt mich mich der Stille, der Beklemmung schonungslos hinzugeben.
Ich spüre nur noch warme, kleine Striemen auf meinen Wangen.
Dann ist schlagartig alles still.
Mein Atem scheint zu fließen.
Noch immer liege ich am Boden und lausche weinend den letzten Tönen meiner Kindheit, bevor sie sich endgültig im Raum verlieren.

Lauri <3

6 Kommentare:

  1. Wow du kannst wirklich wundervoll schreiben! :)
    und nein das auf dem Bild bin ich nicht & ich bin auch noch weit davon entfernt.
    Alles Liebe <3

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  2. Danke für diesen traurigen, doch echt schönen Text <3

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  3. Danke für deine lieben Worte <3

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  4. Auch ich wünsche dir ein frohes neues Jahr mit ganz viel Gesundheit und Lebensfreude! Fühl dich gedrückt,
    Vanille ♡

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  5. Ciao Schönheit,
    Endlich, endlich kann ich wieder alles lesen, sehen und nachholen :)

    Hmm. Angegriffen wohl oder übel dadurch, dass ich auch eine dieser Personen bin, die ich liebt zu Weihnachten Geschenke zu kriegen und es nicht so mag, wenn dann doch nichts da ist (wie in meinem Fall, ich undankbares Etwas ^^')

    Naja, zu den Mahlzeiten und ab und zu dazwischen. Aber nicht sonderlich laut. Okay, zu den Mahlzeiten bzw bei der Zubereitung dann doch etwas lauter. Aber sei's drum. Ich lenke etwas ein, aber ich esse. Gute 2000 kcal.
    Manchmal etwas mehr, was dann mit kleinemgroßem Selbsthass bzw Hass auf meine Gefräßigkeit und meinem Bauch abzielt.
    Aber ich kann sie beruhigen, also nicht Ana, sondern meinen Hass.
    Die Zunahme verläuft.. Erschreckend langsam und schleppend. Naja Erschreckend um ehrlich zu sein nicht. Aber du weißt was ich meine.

    Ich habe genau 700 Gramm zugenommen und das schwankt auch..
    Aber einen Fortschritt habe ich gemacht: "nur" 2x die Woche wiegen. Und manchmal will ich mich sogar davor drücken :D ^^

    Ich hoffe das war irgendwie informativ :)
    Liebe knuddelne Grüße Amissa ❤

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