Das ist in etwa die Zeit seit der ich mit der Essstörung zutun habe.
Im Laufe der verstrichenen Monate schlichen sich weitere psychische Krankheiten in mein Leben.
Das ist zu VIEL Zeit, zu VIELE Jahre meiner Jugend, genauer gesagt, meine gesamte Jugend, zu VIEL verlorene Freude, zu VIELE vergossene Tränen, zu OFT gewünscht nicht mehr leben zu müssen.
Dabei habe ich mir dieses Gefängnis im Laufe des Lebens selbst gebaut.
Ich habe mich selbst eingeschlossen um mich zu "schützen", doch aus dem anfänglichen Schutz wurde Zwang, aus dem Zwang die Isolation, aus der Isolation ein Gebilde was mein gesamtes Leben bestimmt und mich nicht weiter sehen lässt als ich durch die Gitterstäbe schauen kann.
Ich KANN und WILL (zum Teil) dieses Gefängnis nicht mehr verlassen.
Warum ich nicht kann?
- Weil es Krankheit und eine Sucht ist! Weil es manifestiert und ein Konstrukt ist, was mich seit Jahren am Leben hält!
Warum ich nicht will?
- Weil es mir Angst macht den sicheren Hafen zu verlassen, weil ich nicht sehen kann was DANN ist.
Weil ich nicht weiß wer ICH ohne das alles bin, weil ich zu FEIGE bin es auszuprobieren und weil es noch zehntausend andere Gründe gibt.
Ich stecke voller Wut und Hass über und auf meinen Körper. Ihr wisst warum, denn er macht was er will. Ich habe den Bezug zu ihm längst verloren. Ich weiß nicht mehr wie sich ein unbeschwertes Leben anfühlt. Ich weiß nicht mehr wie es ist, ohne diese ständige Kontrolle zu leben, eine Kontrolle die sein MUSS, weil ich sonst gar nichts mehr aushalte. Ich weiß nicht mehr wie es ist, im Winter oder auch schon jetzt nicht mehr ständig zu frieren, blaue Finger und blasse Haut zu haben.
Doch das klingt alles noch viel zu nett.
Ich WILL. DAS. FETT (!). VON. MEINEM. KÖRPER. ABSCHNEIDEN!
Die Zeit ist so wertvoll, ich sollte nichts anderes tun als sie einfach zu genießen.
Doch es geht nicht, denn ich bin gefangen im selbst gebauten Käfig, gefesselt in undurchdringlichen Gedanken und verloren in Dimensionen die niemand überblicken kann.
Ich wünsche mir und dir die Kraft die Gitterstäbe zu durchbrechen und mit Freude dem Gefängnis und der Jahre andauernden, selbst auferlegten Haft zu entfliehen.
Die Kraft Sonne auch an Regentagen zu sehen und in schwachen Momenten an die Stärke in dir selbst zu glauben.
Lauri <3
acht jahre, acht jahre, das ist so eine lange zeit. natürlich weißt du nach diesen acht jahren gar nicht mehr, wer du davor warst - willst vielleicht auch gar nicht mehr dahin zurück - und natürlich ist die angst vor etwas neuem groß, wo man doch acht jahre lang solche sicherheit hatte, so vertraut mit seiner krankheit war, ich kann dich so gut verstehen.
AntwortenLöschenund was sollen ärzte und therapeuten und kliniken da helfen, wenn die angst doch viel größer ist, was bleibt, wenn ich nicht mehr meine krankheit bin, was bin ich dann überhaupt (noch)?
ich habe selbst nicht so viele worte. aber auch ich fühle mich in deinen zeilen. <3