"Sie sind jetzt wirklich an der untersten Grenze und dürfen nicht weiter abnehmen, sonst kann ich auch die Therapie irgendwann nicht weiterführen."
(Meine Therapeutin - heute - zu mir)
Ich bin mir nicht sicher wie lange ich diesen Weg noch gehen kann.
Der Sand unter meinen Füßen gibt nach, die Hände auf meinem Rücken verschränkt, hängen lässig nach unten.
Ich habe das Gefühl zu gehen, mal unfassbar viel zu sehen und dann den Blick nur auf den Boden gerichtet zu haben.
Ich schaue in die unendlichen Weiten des Himmels und sehe dem Treiben der Wolken zu, während ich gehe.
Menschen kommen mir entgegen, ich lächel sie an, weil mein Herz es so sehr möchte, aber meine Seele weint. Tränen laufen mein Gesicht hinunter.
Mein Herz hüpft, es wünscht sich Freiheit, wünscht sich Leben, wünscht sich Liebe, doch meine Seele liegt zerbrochen vor mir.
Eilig versuche ich jedes einzelne Stück aufzusammeln und wieder zusammen zu setzen, doch die Teile liegen auf dem Boden verstreut, einige gut sichtbar, andere so klein wie ein Staubkorn.
In jedem Stück das ich aufhebe sehe ich einen Moment aus meinem Leben, der meine Seele mit zerbrochen hat. Ich spüre die Angst, den Schmerz, die Wut und die unfassbare Hilflosigkeit.
Ich sehe den Tod meines Papas, den Moment in dem er seinen letzten Atemzug fliegen lässt und mir ein letztes Mal sagt "Ich liebe dich".
In einem anderen Stück sehe ich meine damalige Freundin, die mich ansieht, mir über die Schulter noch einen Blick zu wirft und ohne jedes weitere Wort geht. Mit Tränen in den Augen sehe ich ihr nach, will hinterher laufen, doch meine Füße sind in Stein gefesselt.
Ich fühle tief in mir, wie mein Herz zu schmerzen beginnt, wie jede lasst schwerer auf meinen Schultern liegt und meinen Körper langsam zu Boden drückt.
Ein weiteres Teil meiner Seele hebe ich auf, es zeigt mir wie mein Herz sich in ein anderes verguckt. Es scheint die große Liebe zu sein, so viel Halt in der Zeit wo mein Vater starb, so viel Zuneigung, so viel Hoffnung und dann - der Fall! Mein Herz wird im Stich gelassen, das andere wendet sich ab, wir verstehen die Welt nicht mehr, der Schmerz ist nicht mehr auszuhalten, mein Körper beginnt Narben zu tragen.
Weitere Stücke spiegeln meine Krankheiten wieder, die Gefangenheit in der Dunkelheit der Depression und in den Fängen der Essstörung, die Einsamkeit, das Versagen, das Enttäuschtwerden.
Mit jedem weiteren Stück meiner Seele das ich in Händen halte wird mein Atem flacher, mein Körper schwächer.
Ich spüre wie nach und nach das Leben nachlässt. Ich knie auf dem Boden, vor den Scherben meines Lebens, mein Herz wünscht sich Freiheit. Ich liege am Boden, der Sand gibt nach, mein Körper hat keine Kraft mehr, meine Seele durfte nicht mehr heilen, drei schwache Atemzüge und dann fliegt meine Seele in die unendlichen Weiten des Himmels.
Gestorben - am Leben!
Lauri <3
Hallo meine Liebe. Komm gut in das neue Jahr. Halte durch. Ich weiß, manche Tage sind so unfassbar düster und kalt und anstrengend und tun so weh, dass man denkt in einem zerspringt alles(mir geht es diese Tage leider genauso ) und auch wenn es momentan schwer zu glauben ist, es wird auch wieder heller und wärmer und leichter. Pass auf dich auf. Ich denk an dich. LG Nadja
AntwortenLöschenDu hast immer so liebe Worte für mich, tausend Dank. Du hast recht, es wird auch wieder helle Momente geben und ich hoffe, dass das neue Jahr voll damit ist. Ich wünsche dir auch, dass du gut rüber gekommen bist und dein 2017 wunderbar werden darf. Ich gebe mein bestes und ich drück dich <3
LöschenKann mit dem Smartphone nicht direkt antworten , also eben ein neuer Kommentar : Danke für deine Worte und Wünsche. Drück dich zurück <3
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